17. bis 19. Oktober 2024 in Bielefeld-Bethel
in Verbindung mit der
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Bethel
"Und doch ist die ganze Breite der Normalität wie der Abnormität nun gerade als ein Zustand veränderlich-beschränkter Willensfreiheit zu bestimmen. [...] Wir können in physischer Lebensgefahr mehr in einer und weniger in anderer Richtung wollen, als wenn wir in keiner solchen Gefahr sind. Es gibt aber nicht nur physische, sondern auch moralische oder geistige Lebensgefahr, und jede dieser Situationen bringt für den in ihr Befangenen ein neues Verteilungsbild dessen, was er wollen kann, und dessen, was er nicht wollen kann."
Nicht nur auf den wollenden, den handelnden, vielleicht auch leidenden Menschen blickt Weizsäcker, sondern fährt fort,
"daß dieses Reagieren überhaupt nur als eine aus den zwischenmenschlichen Beziehungen herzuleitende Krankheit, zu Ende gedacht, überhaupt eine Krankheit nicht der Individuen, sondern der Beziehungen von Individuen, also ein gesellschaftliches Phänomen erster Ordnung sei und damit auch öffentlicher als irgendeine andere Krankheit."(aus: Soziale Krankheit und Soziale Gesundung, 1930, GS Bd. 8, S. 88-90)
Die Beiträge und Diskussionen unserer Tagung werden sich dem persönlichen Ringen damit, was Menschen aushalten wollen können, widmen und dabei berücksichtigen, wie die Ansprüche der Gesellschaft und des Einzelnen anhand der Grundprinzipien von Solidarität und Gegenseitigkeit in ein vertretbares Gleichgewicht gebracht werden können.
Rezitation aus Fjodor Dostojewskis „Der Großinquisitor“
in „Zweischlingen“ (Osnabrücker Straße 200, 33649 Bielefeld)
mit Gelegenheit zum anschließenden gemeinsamen Essen und Gesprächen
Eintreffen der Teilnehmer und Anmeldung
Eröffnung der Tagung,
Begrüßung durch Annette Hilt und Martin Reker
Katastrophisches Leben, adaptive Praktiken
– ein soziologischer Blick auf die Realität der ökologischen Krise
Kaffeepause
Leben mit Parkinson – Leben in Bewegung
Burnout versus Resilienz:
wo, zwischen Erfüllung und Zumutung, liegen die individuellen und kollektiven (Leistungs-)Grenzen
Mittagspause
Workshops mit
Mitgliederversammlung
Gemeinsames Essen im Restaurant „GlückundSeligkeit“
(wir reservieren, jede(r) zahlt selbst, bitte Reservierungswunsch bei der Anmeldung angeben)
Opfer und Opfer-Bewußtsein. Über pathisches Menschsein
Kaffeepause
Die ausgebrannte, erschöpfte und depressive Gesellschaft
– Beschreibungen der Gegenwartsgesellschaft zwischen überspitzter Rhetorik und fundierter Gesellschaftskritik
Kritik von Machtstrukturen; Befähigung zur Verantwortung
Gemeinsame Überlegungen:
Was können und was sollen wir Menschen zumuten?
Schlussworte von Annette Hilt (Karlsruhe) und Martin Reker (Bielefeld)
Dipl. Psych. Christine Enders, Beratungsrektorin i.R., Erlangen
Prof. Dr. Andreas Hillert, Schön Klinik Roseneck, Chefarzt Psychosomatik & Psychotherapie, Pries am Chiemsee
Prof. Dr. Annette Hilt, Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Philosophisches Institut
M.A. Dominik Koesling, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Arbeitsbereich Medizinethik, Institut für experimentelle Medizin
M.A. Truc Nguyen, Humboldt Universität zu Berlin, Institut für Sozialwissenschaften
Prof. Dr. Annette Probst, HAWK Hildesheim, Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit
Dr. Martin Reker, Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Bielefeld-Bethel
Prof. Dr. Stefanie Richter, OTH Regensburg, Sozialmedizin und Public Health
Dr. Michael Utech, Institut für Ganzheitliche Bewegungstherapie, Hannover
Dr. phil. habil. Hartwig Wiedebach, Göppingen